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Forstbetrieb Säwert besitzt den ersten Ritter R 185 in den neuen Bundesländern

Die Krise will einfach nicht so recht in die Gänge kommen. Obwohl von „unserer” Kanzlerin und vielen anderen herbeigeredet, ja beinahe schon angeordnet, scheren sich viele Unternehmer einfach nicht darum und investieren kräftig weiter. Einer von ihnen ist Dieter Säwert aus Volkmannsdorf, einem kleinen Örtchen im Südosten Thüringens. Bisher wurde in seinem Betrieb mit einem 20 Jahre alten LKT 81 Turbo gearbeitet. Dessen Nachfolge tritt jetzt nicht etwa irgendeine Gebrauchtmaschine an, sondern ein nagelneuer Ritter R 185 – und das ganz ohne die im Pkw-Bereich als Allheilbringer gepriesene Abwrackprämie.

Eine Verschrottung hat der LKT allerdings auch nicht verdient; für kleinere Einsätze bietet sich der wendige Slowake weiterhin an – zumal er mit seiner funkgesteuerten Doppeltrommelwinde und 600er Bereifung über effektives Rüstzeug verfügt. Im harten Dauereinsatz machten sich das Alter und die vielen Betriebsstunden aber immer öfter durch reparaturbedingte Zwangspausen bemerkbar, erklärt Dieter Säwert. Aber selbst, wenn der LKT neuwertig wäre: an die Leistungsfähigkeit eines aktuellen Skidders käme er bei weitem nicht heran. „Ohne moderne Technik ist man einfach nicht mehr konkurrenzfähig”, bringt es der 57jährige auf den Punkt. Im Kurzholzbereich ist Firma Säwert bereits gut aufgestellt: Ein Valmet 941 Harvester mit 370.2 Aggregat sowie ein Ponsse Buffalo Forwarder (Zuladung 14 Tonnen) stehen zur Verfügung. Die Maschinen sind Eigentum der Firma WHF (Wald-Holz-Forst); Firma Säwert hat aber bei der Auftragswahl freie Hand und kann im Prinzip mit beiden arbeiten, als wären es ihre eigenen.

saewert_ruecken1a_grAber welchen Skidder sollte man bloß nehmen? Die Auswahl am Markt ist schier unerschöpflich, doch an den meisten Maschinen fanden Dieter Säwert und sein Sohn Ron (26) Kritikpunkte. Dabei mißfielen in der Regel weder Qualität noch Leistungsfähigkeit, sondern die schiere Größe vieler Skidder – für den überwiegenden Einsatz im Starkholz genau richtig, als Universalmaschine in mittelstarken Beständen jedoch eher ungeeignet. Auch dem Wunsch nach einer hohen Straßengeschwindigkeit konnten einige Hersteller nicht entsprechen. Für Firma Säwert ist dieser Punkt wichtig, da kein eigener Tieflader vorhanden ist – und wegen der meist kurzen Überführungsfahrten (das Haupteinsatzgebiet ist Ost-Thüringen, das Vogtland und Oberfranken) auch nicht angeschafft werden soll.

Ein Besuch der Messe Forst live in Offenburg brachte im Frühjahr 2008 neue Erkenntnisse. Ron Säwert konnte hier erstmals den Ritter R 185 in Augenschein nehmen. Der erste Eindruck paßte: 38 km/h Höchstgeschwindigkeit, satte 182 PS Leistung und trotzdem nur 2,50 Meter Breite sowie 12,5 Tonnen Gewicht inklusive Kranaufbau. Nach eingehendem Studium der weiteren Maschinendetails und Gesprächen mit Ritter-Geschäftsführer Clemens Ritter stand für Ron und Dieter Säwert fest: So eine Maschine muß her! Auf der letztjährigen KWF-Tagung wurde das Geschäft besiegelt. Daß es mit der Auslieferung dann doch bis zum Februar 2009 dauerte, liegt nur zum Teil an der großen Nachfrage nach dem R 185. Besonders wichtig war den Säwerts nämlich eine stimmige Finanzierung. Hierzu stellt Dieter Säwert der Firma Schmidt-Leasing aus Gotha ein großes Lob aus: Ohne deren gute Beratung wäre das Geschäft wohl nicht zustandegekommen.

Ritter R 185: Die ideale Maschine für Säwert

Will man von Vater und Sohn Säwert die Vorzüge ihrer neuen Maschine wissen, benötigt man ein wenig Zeit – nicht, weil sie lange überlegen müssen, sondern weil ihnen so viele einfallen. Neben den bereits erwähnten Merkmalen sind dies unter anderem folgende Punkte:

• Die weit unten im Rahmen montierte Seilwinde ermöglicht eine niedrige Kransäule, was zu einem niedrigen Schwerpunkt führt.
• Die Doppeltrommelwinde verfügt über drei Seilgeschwindigkeiten (schnellste Stufe: 0,68 Meter pro Sekunde). Außerdem soll sie dank Stirnradgetriebe volle 2 mal 10 Tonnen gleichzeitig ziehen können.
• Über 60 Zentimeter Bodenfreiheit, auch unter dem Heckschild.
• „Panoramakabine” mit sehr guter Rundumsicht, endlos drehbarer Sitz.

saewert_faellen_grDaß jede Maschine individuell nach Kundenwunsch aufgebaut wird, überzeugte Dieter und Ron Säwert ebenso. Die erste Veränderung ließen sie bei der Seilwinde vornehmen. Standardmäßig sind beide Trommeln der Ritter S66-DS mit je 110 Meter hochverdichtetem 13-Millimeter-Seil bestückt; Säwerts ließen die rechte Trommel auf sechs Tonnen Zugkraft drosseln und lediglich 11 Millimeter starkes Seil aufspulen. So wächst die Kapazität auf 150 Meter – sehr praktisch für die Rückearbeit in Steilhängen, bei denen der Aufbau eines Seilkranes nicht lohnt. Neben der Winde können Säwerts bei ihrem Skidder auch die Fahrfunktionen inklusive Front- und Heckschild per Funk steuern. Apropos Heckschild: Es ist ebenso höhenverstellbar wie der Seileinlauf – und zwar getrennt voneinander. So kann auch bei hoher Seileinlauf-Position das Heckschild abgesenkt werden, um einem Aufbäumen des Schleppers entgegenzuwirken. Auch in punkto Kran hat der Ritter-Kunde die Qual der Wahl. Serienmäßig wird ein Ritter RK 4.62 mit 6,20 Meter Reichweite verbaut, optional gibt es Modelle von Loglift oder Epsilon. Säwerts entschieden sich für einen Epsilon S110R72, der mit 126 kNm Brutto-Hubmoment etwas stärker als der Ritter-Kran ist und zudem exakt einen Meter weiter reicht. Besonderheit dieses Kranes sind die innenliegenden Hydraulikschläuche, wodurch Schlauchschäden und somit Stillstandszeiten der Maschine verringert werden können. Die Wahl des längeren Kranes ist auch der Tatsache geschuldet, daß der Ritter R 185 hin und wieder zum Kurzholz-Rücken eingesetzt werden soll; zu diesem Zweck werden Säwerts in Kürze einen Rückeanhänger bestellen, geplant ist ein 16-Tonner mit Radantrieb. Die eigentliche Aufgabe des Skidders bleibt aber das Rücken von Langholz, weshalb man bei Firma Säwert auch nicht auf eine Klemmbank verzichten wollte. Ritter stattet die Klemmbank mit einer Klappfunktion aus, so daß sie bei Nichtgebrauch keine Sichtbehinderung beziehungsweise keine Kollisionsgefahr bei Kranarbeiten darstellt. Bei größeren Rückemengen sind die im Heckschild integrierten Stammauflagen hilfreich.

Der erste Einsatz

saewert_forstwirte_grBei unserem Besuch ist Firma Säwert gerade einmal drei Tage im Besitz des neuen Schleppers. Viel Zeit zum Eingewöhnen haben die Fahrer nicht, da viele Einsätze nur bei gefrorenem Boden möglich sind – obwohl sich Säwerts für die breitere Bereifung in der Dimension 28L-26 (entspricht gut 700 Millimeter Breite) entschieden haben. Daß die Gesamtbreite des R 185 dadurch auf 2,75 Meter anwächst, ist zu verschmerzen.
Wir befinden uns hier in einem kleinen Privatwald im Bereich des Forstamtes Schleiz. Der Auftrag lautet: Entnahme von einem Dutzend hiebsreifer Lärchen sowie Durchforstung des angrenzenden 80jährigen Fichtenbestands. Da es sich nur um 130 Festmeter Fichte handelt, lohnt hier der Einsatz des Harvesters nicht; zumal die starken Lärchen mit jeweils vier bis fünf Festmeter Stamminhalt und einem BHD von bis zu einem Meter eh motormanuell gefällt werden müssen. Die Lärchen stehen an einem kleinen Hang, so daß sowohl an der Jonsereds Motorsäge als auch am Steuer des Ritter Sorgfalt und Können gefragt sind. Momentan hat Juniorchef Ron Säwert die Skidderarbeit übernommen. Trotz der vielen neuen Funktionen und ungewohnten Bedienung kommt er bereits gut mit dem Schlepper zurecht. Daß sich der Ritter in den kommenden Jahren bewähren wird – und auch Geld verdienen wird – steht für alle Beteiligten außer Frage.

Jan Biernath


HINTERGRUND
Säwert bietet Dienstleistungen von A bis Z

Bereits kurz nach der Wende, im Jahr 1991, gründete Dieter Säwert seinen Forstbetrieb. Erfahrung mit der Waldarbeit sammelte er bereits vorher reichlich: Bei der DDR-Staatsforst war Säwert verantwortlich für die praktische Ausbildung der Forstwirt-Azubis. Heute zählt die Firma neun Beschäftigte, darunter zwei Damen im Büro. Das Leistungsspektrum erstreckt sich auf fast alle Bereiche der Forstwirtschaft, wobei Einschlag und Rücken rund 80 Prozent ausmachen; die Hälfte dieser Aufträge wird in Selbstwerbung erledigt. Bei Bedarf werden sowohl der Harvester als auch der Forwarder zweischichtig eingesetzt. Firma Säwert arbeitet zum größten Teil im Privatwald. Zum weiteren Angebot der Firma Säwert zählen unter anderem folgende Leistungen:
• Wiederaufforstungen maschinell mit eigener Pflanzmaschine oder manuell
• Jungbestandspflege
• Zaunbau
• Holzhandel aller Sortimente, auch aller gängigen Brenn- und Kaminholzsorten
• Ankauf von Wald
Außerdem bietet Firma Säwert Waldbesitzern die langfristige Betreuung ihrer Waldflächen an.

www.forstarbeiten-saewert.de

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